Untersuchung und Ergebnisse
Die Stadt Dortmund hat auf diese Enthüllungen mit einer vorübergehenden Aussetzung von Vaterschaftsbeurkundungen reagiert. Eine Untersuchung der seit 2017 durchgeführten ca. 20.000 Beurkundungsvorgänge, von denen 8.000 Vaterschaftsanerkennungen waren, offenbarte vier Väter, die zehn oder mehr Kinder anerkannt haben. Darunter befand sich der bereits bekannte Fall Jonathan A. Bei zwei weiteren Vätern mit zwölf bzw. zehn Anerkennungen ergaben Überprüfungen reguläre Verhältnisse, während ein vierter Fall noch genauer untersucht wird.
Organisatorische Veränderungen
Die Stadt Dortmund hat in Reaktion auf diese Fälle beschlossen, ihre Verfahrensweise bei Vaterschaftsanerkennungen zu überarbeiten. Bislang wurden Anerkennungen über die Adressen der Mütter bearbeitet, was dazu führte, dass ein einzelner Vater mehrere Anerkennungen bei verschiedenen Mitarbeitenden durchführen konnte. Künftig sollen die Vaterschaftsanerkennungen alphabetisch nach dem Namen des Vaters sortiert werden, um Mehrfachanerkennungen besser erkennen zu können. Des Weiteren wurde eine Checkliste für die Urkundsbeamten entwickelt, die als Leitfaden für Gespräche und zur Dokumentation von Verdachtsfällen missbräuchlicher Vaterschaftsanerkennungen dienen soll.
Die Aufdeckung des Falles um den selbsternannten „Mr. Cash Money“ und weitere Scheinväter in Dortmund hat eine kritische Überprüfung und Neugestaltung der Vorgehensweise bei Vaterschaftsanerkennungen ausgelöst. Die Stadt hat effektive Maßnahmen eingeleitet, um ähnliche Fälle in Zukunft zu verhindern und damit sowohl den Missbrauch sozialer Leistungen als auch ungerechtfertigte Aufenthaltsgenehmigungen einzudämmen. Die Zusammenarbeit mit der Ausländerbehörde und die Einführung neuer organisatorischer Abläufe sollen dazu beitragen, das System der Vaterschaftsanerkennung vor Missbrauch zu schützen.
Quelle: waz.de