Sonntag, 15 September 2024 12:41

Finanzkrise katholischer Kindertagesstätten in Dortmund

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Kitas Kitas fot: pixabay / illustrativ

In Dortmund stehen 165 katholische Kindertagesstätten (Kitas) vor erheblichen finanziellen Herausforderungen. Dies ist nicht auf die oft zitierten Gründe wie die Pandemie oder Personalmangel zurückzuführen, sondern vielmehr auf unzureichende Finanzzuweisungen gemäß dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz), welches die rechtlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der Kinderbetreuung festlegt. Die Situation zwingt die Einrichtungen zu Sparmaßnahmen, die direkt Eltern und ihre Kinder betreffen.

Finanzierungslücken und ihre Folgen

Der Geschäftsführer der Katholische Kindertageseinrichtungen Östliches Ruhrgebiet gGmbH und der Katholische Kindertageseinrichtungen Ruhr Mark gGmbH, beide mit Sitz in Dortmund, hat öffentlich auf die prekäre finanzielle Lage hingewiesen. Die Zuweisungen aus dem KiBiz reichen nicht aus, um alle anfallenden Kosten zu decken. Früher konnten die Kitas dank eigenfinanziertem Personal und zusätzlichen pädagogischen Angeboten eine umfassende Betreuung gewährleisten. Diese Möglichkeiten sind jetzt stark eingeschränkt, wie Thorsten Herrmann, einer der Geschäftsführer, klarstellt.

Suche nach Lösungen und politische Verzögerungen

Die Probleme werden durch die Verzögerungen bei der Reform des KiBiz verschärft. Ein neuer Gesetzentwurf, der bessere Finanzierung und gerechtere Rahmenbedingungen für alle Träger versprach, hat sich verzögert. Die Kitas sind daher gezwungen, Übergangslösungen zu finden, um die Zeit bis zur gesetzlichen Neuregelung zu überbrücken. Josefine Paul, eine andere Führungskraft im Bereich der Kindertagesstätten, setzt zur Milderung des Personalmangels auf Quereinsteiger, obwohl unklar ist, ob diese Maßnahme ausreichen wird.

Zukünftige Maßnahmen und Appelle

Die Kitas priorisieren derzeit die Grundbetreuung, um die finanzielle Notlage zu bewältigen. Notwendige und sicherheitsrelevante Renovierungen werden weiterhin durchgeführt, wohingegen Neubauten und umfassendere Sanierungen zurückgestellt werden müssen. Die Kitas und ihre Leitung appellieren an das Verständnis und die Unterstützung der Eltern, um gemeinsam diese herausfordernden Zeiten zu meistern.

Die finanzielle Krise der katholischen Kitas in Dortmund unterstreicht die Dringlichkeit einer Überarbeitung des Kinderbildungsgesetzes. Während politische Lösungen auf sich warten lassen, spüren Kinder und Eltern die unmittelbaren Auswirkungen durch eingeschränkte Betreuungsangebote. Die Verantwortlichen setzen alles daran, die Qualität der Betreuung so weit wie möglich aufrechtzuerhalten, bis finanzielle und strukturelle Verbesserungen realisiert werden können.

Quelle: www.on-the-top.net/de, RUHR24