Inhaltsverzeichnis:
- Ehemalige Bunker in Dortmund - Ein Relikt der Geschichte
- Der Verfall und die Zukunft der Bunker
- Das neue bundesweite Schutzraumkonzept
Ehemalige Bunker in Dortmund - Ein Relikt der Geschichte
An der Leipziger Straße in Dortmund befindet sich ein mehrstöckiges Wohnhaus, das ein besonderes Geheimnis birgt. Im unteren Bereich des Gebäudes versteckt sich hinter einer schweren Stahltür der Eingang zu einem ehemaligen Führungsbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Dieser Bunker diente damals als Kommandozentrale für die gesamte Flakabwehr der Stadt.
Ein etwa 20 Meter langer Gang führt durch die massiven Betonwände in die Tiefe. Die drei Meter dicken Wände boten einst Schutz vor Bombenangriffen und machen den Ort bis heute unzugänglich für Mobilfunksignale. Nach einer Sanierung im Jahr 1976 wurde der Bunker modernisiert und diente der Stadt Dortmund als Übungsort für Krisenszenarien. Doch seit den 1990er Jahren wurde die Nutzung eingestellt. Heute sind die Einrichtungen im Inneren, wie Schreibtische und Luftfilteranlagen, durch Feuchtigkeit und Schimmel zerstört.
Nicht weit entfernt, an der Landgrafenstraße, steht ein ehemaliger Hochbunker. Hier hat die Freimaurerloge ihren Sitz. Das Gebäude, einst eine Festung aus massivem Beton, wurde durch nachträgliche Einbauten wie Fenster und Türen geschwächt. Laut Günther Ziethoff, einem Mitglied der Loge, ist der Bunker für einen möglichen Kriegsfall nicht mehr sicher.
Der Verfall und die Zukunft der Bunker
Viele der Bunker in Dortmund wurden vor Jahrzehnten aus der Zivilschutzbindung entlassen. Ihre genaue Anzahl ist heute nicht mehr bekannt. Die meisten dieser Schutzräume befinden sich mittlerweile in Privatbesitz, und eine Reaktivierung für den Katastrophenfall wäre laut Bundesamt für Katastrophenschutz zu teuer.
Ein Beispiel dafür ist die defekte Infrastruktur des Bunkers an der Leipziger Straße: Der Dieselgenerator funktioniert nicht mehr, die Elektrik der Luftfilteranlage ist beschädigt und die Schutzwirkung der Wände ist durch den allgemeinen Verfall eingeschränkt.
Das neue bundesweite Schutzraumkonzept
In Deutschland wird derzeit an einem neuen Konzept für Schutzräume gearbeitet. Ein zentraler Bestandteil ist die Empfehlung an Bürger, ihre privaten Keller zu Schutzräumen auszubauen. Darüber hinaus sollen Tiefgaragen und andere geeignete Immobilien erfasst werden.
Das geplante Verzeichnis dieser potenziellen Schutzräume soll im Ernstfall digital verfügbar sein. Ziel ist es, dass Bürger über ihre Smartphones schnell Zugriff auf diese Informationen erhalten.
Das Konzept zeigt, wie wichtig es ist, sich auf zukünftige Notfälle vorzubereiten. Während die Bunker der Vergangenheit langsam in Vergessenheit geraten, setzt der Katastrophenschutz auf moderne und effiziente Lösungen.
Quelle: www.welt.sn2world.com, 1.wdr.de