Eurowings streicht die Verbindung Dortmund-München
Eurowings hat angekündigt, die Flugverbindung zwischen Dortmund und München zu streichen. Die Strecke wird bis April 2024 sechsmal wöchentlich bedient, danach wird der Betrieb eingestellt. Jährlich nutzen rund 65.000 Passagiere diese Verbindung, was einen erheblichen Anteil des Dortmunder Flugaufkommens ausmacht. Laut einer Sprecherin des Flughafens hat sich die Nachfrage nach innerdeutschen Flügen stark verringert. Seit der Corona-Pandemie setzen viele Unternehmen auf virtuelle Meetings oder schicken ihre Mitarbeiter mit der Bahn auf Geschäftsreisen.
Der Rückgang der Passagierzahlen trifft insbesondere den innerdeutschen Flugverkehr, da alternative Transportmittel wie die Bahn zunehmend bevorzugt werden. Trotzdem bleiben andere Ziele wie Palma de Mallorca weiterhin im Flugplan von Eurowings.
Ryanair verlässt Dortmund
Zusätzlich zu den Eurowings-Streichungen kommt ein weiterer Rückschlag: Ryanair hat angekündigt, ab Dortmund keine Flüge mehr anzubieten. Betroffen sind attraktive Strecken wie London und Malaga. Damit verliert der Flughafen rund 460.000 Passagiere pro Jahr. Ryanair machte die Entscheidung teilweise an den hohen Nebenkosten für Airlines in Deutschland fest. Die deutschen Behörden hatten erst im Mai 2024 die Luftverkehrsabgabe erhöht. Zudem seien die Kosten für Sicherheitschecks und die allgemeine Luftsicherheit im Vergleich zu anderen europäischen Ländern deutlich höher.
Kostenunterschiede im internationalen Vergleich
Der Verband der deutschen Flughäfen (ADV) hat die Nebenkosten für Fluggesellschaften in verschiedenen europäischen Ländern analysiert. Dabei zeigt sich, dass die Kosten für einen Flug ab deutschen Flughäfen erheblich höher sind als in anderen Ländern. Beispielsweise fallen für einen Flug von Berlin nach Palma rund 3.700 Euro an Steuern und Gebühren an, während derselbe Flug ab London nur 1.800 Euro kostet. Diese erheblichen Unterschiede belasten den deutschen Luftverkehrsstandort und erschweren es Flughäfen wie Dortmund, im internationalen Wettbewerb mitzuhalten.
Zukunft des Flughafens Dortmund ungewiss
Der Dortmunder Flughafen war bis vor Kurzem vergleichsweise gut durch die Pandemie gekommen. Im Gegensatz zu den Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn, wo die Passagierzahlen immer noch etwa 25 % unter dem Vor-Corona-Niveau liegen, konnte Dortmund seine Passagierzahlen sogar steigern. Allerdings wird die Streichung der München-Verbindung und der Rückzug von Ryanair dem Flughafen einen Verlust von über 15 % seiner Passagiere bescheren.
Die finanziellen Auswirkungen sind noch unklar. Im letzten Jahr verzeichnete der Flughafen einen Verlust von 3,6 Millionen Euro, das geringste Minus seit fast 25 Jahren. Ob diese positive Tendenz anhält, ist angesichts der aktuellen Entwicklungen jedoch fraglich.
Quelle: www.globewings.net/de, 1.wdr.de