In Dortmund bleiben viele Kitas aufgrund von Personalmangel oft geschlossen oder bieten nur eine eingeschränkte Notbetreuung an. Für viele Eltern stellt dies eine erhebliche Belastung dar, da die Betreuung ihrer Kinder nicht immer sichergestellt ist. Um diesem Problem entgegenzuwirken, hat die Stadt Dortmund zwei Modellprojekte ins Leben gerufen, die sowohl den Fachkräftemangel bekämpfen als auch geflüchteten Menschen neue berufliche Chancen bieten sollen.
"Startklar" und "Kita-Einstieg" als Antwort auf den Mangel
FABIDO, der städtische Träger für Kindertageseinrichtungen in Dortmund, hat am 1. Oktober die Programme „Startklar“ und „Kita-Einstieg“ gestartet. Ziel dieser Programme ist es, geflüchtete Menschen zu Erzieherinnen und Erziehern auszubilden. Obwohl ursprünglich 72 Plätze zur Verfügung standen, konnten aufgrund bürokratischer Hürden, wie der Anerkennung und Übersetzung von ausländischen Zeugnissen, nur 44 Teilnehmende starten.
Die Ausbildung erfolgt in einem dualen System, bei dem die Teilnehmenden an drei Tagen pro Woche in einer der 99 FABIDO-Kitas arbeiten. An den restlichen zwei Tagen nehmen sie an Deutschkursen teil, um ihre Sprachkenntnisse auf das Niveau B2 zu verbessern. Dieser Ansatz soll sicherstellen, dass die Teilnehmenden sowohl die pädagogischen Fähigkeiten als auch die notwendigen Sprachkenntnisse erwerben.
Neue berufliche Perspektiven für Geflüchtete
Für viele der Programmteilnehmenden bietet diese Initiative eine Möglichkeit, in Deutschland Fuß zu fassen und sich beruflich zu integrieren. Wer die Deutschkurse erfolgreich abschließt und in der Praxis überzeugt, hat die Aussicht auf eine unbefristete Anstellung als Erzieher oder Erzieherin. Damit schafft Dortmund nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern leistet auch einen Beitrag zur Integration geflüchteter Menschen.
Neben den Dortmunder Programmen setzt auch das Land Nordrhein-Westfalen auf Quereinsteiger, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Das Programm „Qualifizierter Quereinstieg in die Kinderbetreuung“ (QiK) wird bereits in mehreren Städten des Landes, darunter Aachen und Mönchengladbach, erprobt. Quereinsteiger sollen hierbei parallel zur praktischen Arbeit in den Kitas ausgebildet werden, um die Lücken in der Kinderbetreuung schnellstmöglich zu schließen.
Herausforderungen bleiben bestehen
Trotz dieser neuen Initiativen wird der Personalmangel in Kitas nicht von heute auf morgen gelöst sein. Die Stadt Dortmund und das Land Nordrhein-Westfalen sind sich bewusst, dass diese Programme nur ein erster Schritt sind. Eltern müssen sich weiterhin auf eingeschränkte Betreuungszeiten einstellen, während die Maßnahmen langsam greifen. Die Suche nach langfristigen Lösungen bleibt eine Herausforderung für die gesamte Region.
Quelle: www.24edu.info/de, ruhr24.de