Donnerstag, 06 Juni 2024 14:43

Dortmund setzt sich für Geflüchtete ein

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Weltflüchtlingstag Weltflüchtlingstag fot: pixabay

Die weltweite Anzahl der Menschen, die vor Kriegen, Verfolgung und Armut fliehen, erreicht heute Rekordhöhen. Besonders die Stadt Dortmund zeigt sich engagiert, wenn es darum geht, ein Zeichen gegen das Vergessen dieser humanitären Krise zu setzen. Im Kontext des Weltflüchtlingstages am 20. Juni startet ein breites Bündnis aus kirchlichen Gruppen, zivilgesellschaftlichen Organisationen und engagierten Bürgern eine bemerkenswerte Initiative.

Initiative "Beim Namen nennen"

Die Initiative "Beim Namen nennen", organisiert von einem Dortmunder Aktionsbündnis, soll auf das stille Drama der vielen Menschen aufmerksam machen, die auf ihrer Flucht nach Europa ihr Leben lassen mussten. Besonders in der Woche vom 14. bis zum 21. Juni wird in der Reinoldikirche und auf dem Ostenhellweg ein sichtbares Zeichen gegen das Vergessen gesetzt. Dabei gedenkt man den Opfern auf eine sehr persönliche Weise - Tausende von Stoffstreifen werden in der Fußgängerzone ausgehängt, beschriftet mit Namen, Herkunft, Fundort und Todesursache der Verstorbenen.

Dramatische Zahlen

Seit 1993 sind offiziell mehr als 60.000 Menschen auf der Flucht ums Leben gekommen, wie die Gemeinde St. Reinoldi berichtet. Experten schätzen jedoch, dass die Dunkelziffer um ein Vielfaches höher liegt. Diese erschütternden Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Tragödie, die sich an den europäischen Außengrenzen und auf den Meeren abspielt.

Engagierte Gemeinschaftsaktionen

Die Initiative wird durch die aktive Teilnahme der Dortmunder Stadtgesellschaft getragen. Von Schülerinnen und Schülern aus Dortmund und Lünen, die die Stoffstreifen beschriften, bis zu hohen Amtsträgern wie dem Polizeipräsidenten und dem Theaterdirektor, die an einer 24 - stündigen Lesung der Namen der Toten teilnehmen, zeigt sich ein breites Engagement. Dieses Engagement ist ein klares Signal der Solidarität und ein Ruf nach mehr Unterstützung für Geflüchtete, die oft auch von den Geflüchteten selbst eingefordert wird.

Ein fortwährendes Engagement ist notwendig

Die Aktionen rund um den Weltflüchtlingstag in Dortmund sind ein wichtiges Zeugnis dafür, wie lokales Engagement auf globale Herausforderungen antworten kann. Sie erinnern uns daran, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um auf Missstände aufmerksam zu machen und Unterstützung für diejenigen zu fordern, die ihre Heimat unter extremen Bedingungen verlassen mussten. Die Stadt Dortmund steht exemplarisch für eine Gesellschaft, die nicht wegschaut, sondern handelt.

Quelle: RUHR24