Donnerstag, 29 Mai 2025 12:57

Serviced Apartments boomen in Dortmund

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Kurzzeitmiete Kurzzeitmiete pixabay/Foto illustrativ

Immer mehr Geschäftsleute in Dortmund bevorzugen möblierte Wohnungen gegenüber Hotelzimmern. Der Markt für sogenannte Serviced Apartments wächst rasant. Der Grund: Flexibilität, Komfort und ein wachsender Bedarf. Zahlreiche neue Projekte erweitern das Angebot, insbesondere im Zentrum der Stadt. Aktuell entstehen über 270 neue Apartments, verteilt auf mehrere Standorte rund um die Kampstraße und den Westenhellweg. Besonders gefragt sind Angebote mit flexibler Mietdauer, digitalem Zugangssystem und Reinigungsservice.

Inhaltsverzeichnis:

pm-am-Apartments erweitert Angebot in der Innenstadt

Das Ehepaar Falk und Andrea Haase betreibt seit 2021 die pm-am-Apartments am Hohen Wall mit 33 Einheiten zwischen 30 und 50 Quadratmetern. Die Wohnungen verfügen über Reinigungsservice, Balkon oder Loggia. Gemeinschaftsflächen sind nicht vorhanden, aber es gibt einen Waschraum. Über 90 Prozent der Mieter sind Geschäftsleute, hauptsächlich Männer. Die Mietdauer reicht von 2 Tagen bis zu 6 Monaten.

Ein weiteres Haus entsteht bis Mitte 2026 an der Kampstraße, hinter der Reinoldikirche. Geplant sind 60 zusätzliche Apartments mit 20 bis 45 Quadratmetern, diesmal ohne klassische Balkone. Stattdessen gibt es französische mit bodentiefen Fenstern. Ein Gastrobetrieb soll im Erdgeschoss eröffnen, unabhängig vom Wohnbereich.

Bright setzt auf Kurz- und Mittelaufenthalte

Hendrik Kuhlmann, Geschäftsführer der Bright-Gruppe, bietet seit einigen Jahren Serviced Apartments am Südwall an. Die 30 Wohnungen sind zwischen 20 und 35 Quadratmetern groß. Nur 20 Prozent der Buchungen gelten Langzeitaufenthalten. Die Nachfrage ist hoch: „Es gibt Wochen, da wären wir dreimal ausgebucht“, so Kuhlmann.

Bright konzentriert sich auf Short Stays und Medium Stays, während Long Stays nur einen kleinen Teil ausmachen. Die Digitalisierung ist weit fortgeschritten, von Buchung bis Zugang läuft alles digital. Kuhlmann sieht einen wachsenden Trend zu Mischkonzepten aus Hotelzimmern und Apartments in einem Gebäude.

Stay KooooK plant moderne Wohneinheiten mit Gemeinschaftsräumen

Im früheren Gebäude von Appelrath Cüpper am Westenhellweg entstehen bis Ende 2027 insgesamt 56 neue Apartments. Die Firma Stay KooooK setzt dabei auf einen Mix aus Wohnkomfort und Gemeinschaftsnutzung. 40 der Apartments verfügen über eine Küchenzeile, alle sind zwischen 18 und 40 Quadratmeter groß. Balkone gibt es nicht.

Stattdessen bietet der Komplex eine große Dachterrasse, einen Co-Working-Space, Aufenthaltsräume, Küche sowie ein Spielzimmer. Die Reinigung erfolgt wöchentlich, weitere Services können dazugebucht werden. Auch Internet, Nebenkosten und eine Kaffee-Flatrate sind im Preis enthalten. Eine Mindestmietdauer ist nicht vorgesehen.

d-partments konzentriert sich auf reine Wohnnutzung

Projektentwickler Deilmann aus Münster baut das ehemalige Conrad-Haus an der Kampstraße bis Ende 2025 zu einem Wohnkomplex mit 137 Apartments um. Die Wohnungen sind zwischen 20 und 40 Quadratmeter groß, alle mit Balkon oder Terrasse. Im Erdgeschoss sollen vier Gastronomie-Betriebe eröffnen. Eine ursprünglich geplante Rooftop-Bar wurde aus statischen Gründen gestrichen.

Die Apartments sind ausschließlich für Wohnzwecke zugelassen. Eine Vermietung für wenige Tage oder Wochen ist nicht erlaubt. Die Mindestdauer liegt bei zwei bis drei Monaten. Projektleiter Ulrich Jansen betont die Bedeutung der Flexibilität: „Junge Menschen bleiben vielleicht zwei Jahre, dann ziehen sie weiter.“

Basecamp verbindet Hotelbetrieb und Studierendenwohnen

Das Basecamp an der Kampstraße, ehemals Karstadt-Technikhaus, kombiniert ein Studierendenheim mit einem Hotelbetrieb. Insgesamt gibt es 331 Studi-Apartments und zusätzlich 118 Hotelzimmer, von denen 25 als Serviced Apartments ausgestattet sind. Davon werden etwa 10 regelmäßig für Langzeitgäste genutzt.

Die Apartments bieten 24 bis 28 Quadratmeter Fläche, ähnlich wie die Studentenzimmer. Die Ausstattung ist identisch, der Unterschied liegt im Vertragsmodell. Studenten unterschreiben Mietverträge, Hotelgäste buchen Aufenthalte. Das Basecamp setzt damit auf ein hybrides Nutzungskonzept.

Quelle: WAZ, wpblogs4free.com/de

Mit über 270 neuen Serviced Apartments bis 2027 reagiert Dortmund auf die wachsende Nachfrage. Die Stadt entwickelt sich damit zu einem zentralen Standort für flexible, urbane Wohnkonzepte im gewerblichen Bereich.