Hitzeaktionsplan der Stadt Dortmund
Besonders betroffen sind vulnerable Gruppen wie Senioren, Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen. Deshalb setzt Dortmund auf ein umfangreiches Informations- und Versorgungskonzept. Die Bevölkerung erhält konkrete Empfehlungen und kann sich auf digitale Hilfsmittel verlassen.
Die Stadt Dortmund hat einen umfassenden Hitzeaktionsplan entwickelt, der drei zentrale Bereiche umfasst. Dazu gehören bauliche Maßnahmen, digitale Informationsangebote sowie konkrete Unterstützungsmaßnahmen in akuten Situationen.
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Langfristige Stadtentwicklung: Geplant ist der Ausbau öffentlicher Trinkwasserbrunnen und die Anpassung von Gebäudefassaden an steigende Temperaturen. Zukünftig sollen mehr Schattenflächen entstehen.
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Technische Warnsysteme: Im Notfall sollen Warnungen über die App „NINA“ verbreitet werden. Zusätzlich wird geprüft, wie öffentliche Plätze an heißen Tagen gekühlt werden können.
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Digitale Orientierungshilfen: Zwei interaktive Karten bieten Bürgerinnen und Bürgern Echtzeitinformationen. Der sogenannte „Hitzeatlas“ zeigt die aktuelle Temperatur in einzelnen Stadtteilen, während eine zweite Karte kühle Orte und Trinkbrunnen listet.
Im Fokus stehen besonders heiße Zonen wie die Dortmunder Innenstadt. Dort wird nach Lösungen gesucht, um Aufenthaltsräume zu kühlen und Zufluchtsorte wie U-Bahn-Stationen auf der Karte sichtbar zu machen.
Kühle Orte in Dortmund nutzen
Wer sich bei großer Hitze draußen aufhält, sollte gezielt nach schattigen und kühlen Plätzen suchen. Die Stadt hat folgende Orte in den Karten markiert:
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Trinkwasserbrunnen und Stationen zum Auffüllen von Flaschen
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Grünflächen mit hohem Baumbestand
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U-Bahn-Zugänge, die kühle Luft bieten
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öffentliche Gebäude mit Klimatisierung
Diese Übersicht hilft, Aufenthaltsorte bewusst zu wählen und den Körper nicht unnötig zu belasten. Vor allem Seniorinnen und Senioren sowie Eltern mit kleinen Kindern können von dieser Orientierung profitieren.

Strategien für Zuhause und Büro
Neben städtischen Maßnahmen ist das Verhalten im Alltag entscheidend. Wer seine Wohnung richtig lüftet und abdunkelt, kann die Temperatur deutlich senken. Die wichtigsten Tipps im Überblick:
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Nur früh morgens und nachts stoßlüften
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Fenster am Tag geschlossen halten und abdunkeln
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Feuchte Tücher aufhängen – Verdunstungskälte nutzen
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Ventilatoren gezielt, aber nicht dauerhaft einsetzen
Besonders wirksam ist es, Fenster mit außenliegenden Rollläden zu verdunkeln. Alternativ hilft ein feuchtes Tuch über dem Fensterflügel, um die Sonneneinstrahlung abzumildern. Entscheidend ist, die Wärme draußen zu halten und für Luftbewegung zu sorgen, ohne dabei den Körper auszukühlen.
Ernährung und Flüssigkeit bei Hitze
Der Körper braucht bei hohen Temperaturen deutlich mehr Flüssigkeit. Erwachsene sollten mindestens zwei Liter Wasser pro Tag trinken, bei starkem Schwitzen bis zu vier Liter. Dabei sind nicht alle Getränke gleich geeignet:
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lauwarmes Leitungs- oder Mineralwasser
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dünner Kräutertee
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verdünnte Fruchtsäfte
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kein Alkohol, keine süßen Limonaden
Eiskalte Getränke wirken nur kurzfristig erfrischend, können den Kreislauf aber zusätzlich belasten. Wer Geschmack im Wasser möchte, kann Minze oder Zitronensaft hinzufügen. Auch die Ernährung sollte angepasst werden. Bei Hitze sind leichte Speisen wie:
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wasserhaltiges Obst (Melone, Gurke, Tomate)
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Salate mit Joghurt- oder Quarkdressing
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Milchprodukte wie Kefir oder Ayran
Fettige, heiße Gerichte sollten vermieden oder auf den Abend verschoben werden. Der Körper hat bei der Verdauung solcher Speisen eine zusätzliche Wärmelast zu tragen.
Kleidung, Schlaf und Bewegung
Leichte, atmungsaktive Kleidung aus Naturfasern hilft dem Körper, die Hitze besser zu regulieren. Helle Farben reflektieren die Sonne und sorgen für zusätzliche Kühlung. Zu beachten sind folgende Punkte:
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keine synthetischen Stoffe, lieber Baumwolle oder Leinen
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weite Schnitte statt enganliegender Kleidung
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Hut mit breiter Krempe als Sonnenschutz
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nicht nackt schlafen, lieber mit dünnem Laken zudecken
Auch im Schlafzimmer helfen einfache Maßnahmen:
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abends und nachts lüften
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feuchte Tücher aufhängen
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lauwarm duschen statt eiskalt baden
Ein Ventilator kann zusätzlich für Abkühlung sorgen, sollte aber nicht direkt auf Gesicht oder Hals gerichtet sein. Wer stark ins Schwitzen kommt, kann sich mit einer kühlen Sprühflasche erfrischen.
Bewegung und Sport bei hohen Temperaturen
Sportliche Aktivitäten sollten bei großer Hitze nur in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden stattfinden. Dabei gilt:
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keine Höchstleistungen, sondern moderate Bewegung
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Warnsignale des Körpers beachten: Schwindel, Schwäche, Sehstörungen
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Funktionskleidung tragen, die Schweiß schnell abtransportiert
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viel trinken und Kleidung nach dem Training wechseln
Auch Kinder, die gerne draußen spielen, sollten regelmäßig Pausen im Schatten machen und ausreichend trinken.
Zusammenfassung der wichtigsten Tipps
Um sich wirksam gegen extreme Temperaturen zu schützen, empfehlen Fachleute und Stadtverwaltung folgende Maßnahmen:
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Wohnräume früh lüften und tagsüber abdunkeln
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Trinkwasserstellen und Schattenplätze nutzen
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lauwarm duschen, Ventilatoren bewusst einsetzen
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leichte Kost und lauwarme Getränke bevorzugen
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nur morgens oder abends Sport treiben
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luftige Kleidung aus Naturfasern tragen
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digitale Karten der Stadt Dortmund zur Orientierung verwenden
Mit der Kombination aus persönlicher Vorsorge und städtischer Infrastruktur sollen die Auswirkungen der Hitze in Dortmund künftig besser beherrschbar werden. Die Stadt appelliert an alle, ihre Verantwortung ernst zu nehmen – für sich selbst und andere.
Quelle: WAZ, NDR